Endingen und Lengnau waren vom frühen 17. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts das Zuhause für Juden, da sie die einzigen Dörfer waren, in denen eine dauerhafte Niederlassung erlaubt war. Die klassizistische Synagoge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut.
Anfangs wurde ein umgebauter Speicher als Schul- und Beträumlichkeiten genutzt. Die erste Endinger Synagoge aus dem Jahr 1764 erwies sich bald als zu klein, weshalb zwischen 1850 und 1852 nach Plänen von Caspar Joseph Jeuch eine grössere errichtet wurde. Das dreischiffige Bauwerk mit maurischem Einschlag bewahrt weitgehend seine bauzeitliche Architekturmalerei. Über dem mit einem Treppengiebel geschmückten Eingang befindet sich eine Uhr, was für Synagogen ungewöhnlich ist. Der Grund ist das Fehlen einer Kirche mit entsprechender Turmuhr – die Synagoge ist das einzige Gotteshaus in Endingen.
Jüdischer Friedhof
Zwischen Lengnau und Endingen liegt der 1750 eingerichtete und damit älteste noch benutzte jüdische Friedhof der Schweiz. Er ersetzte das „Judenäule“, eine (heute nicht mehr existierende) Begräbnisinsel im Rhein für Juden. Die Gräber sind in Nord-Süd-Richtung angeordnet, wobei Frauen, Männer und Kinder getrennt beerdigt sind. Gemäss jüdischem Glauben darf die Totenruhe nicht angetastet werden, manche der Gräber überdauern deshalb Jahrhunderte.
Kontakt
Geschäftsstelle jüdischer Kulturweg
Endingen Lengnau
Zürichstrasse 34
5426 Lengnau
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Facts & Figures
Ort
Endingen
Region
Baden - Brugg - Zurzach