Laufenburg: Zwei Länder – eine Stadt

Ein Interview mit dem Laufenburger Stadtführer Pattric Grzybek.

„Mein Schweizer Herz pumpt Blut ins deutsche Hirn“, erklärt Pattric Grzybek und ergänzt: „Aufgewachsen bin ich im badischen Teil Laufenburgs als deutsch-schweizer Doppelbürger mit einer Schweizer Mutter und einem deutschen Vater.“ Heute lebt er, der seinen unaussprechlichen Namen seiner schlesischen Grossmutter verdankt, auf der Schweizer Seite von Laufenburg. Er engagiert sich hier unter anderem als Stadtführer – grenzüberschreitend versteht sich. Wir fragten ihn nach seinen Lieblingsorten:

Was macht für Dich die Einzigartigkeit von Laufenburg aus?
Die gemeinsame Geschichte und die besondere Stellung heute noch: «Zwei Länder – eine Stadt». Und natürlich der Rhein, das Wasser ist die Lebensader von Laufenburg. Der Rhein hält alles im «Fluss», hier wurde schon früher eine grosse Offenheit gezeigt (z.B. Religionsfreiheit).

Hast Du Lieblingsorte bei Deinen Stadtführungen?
Vom Hans-Thoma-Blick auf deutscher Seite resp. dem Adler hat man einen traumhaft schönen Blick auf die Altstadt beidseits des Rheins. Der Ort zeigt, wie sich Laufenburg in das Felsennest einschmiegt und man sieht gut, wie es gewachsen ist und sich entwickelt hat.

Während der Rhein die beiden Städte teilt, verbindet die Laufenbrücke nicht nur zwei Länder, sondern auch EU und Nicht-EU. Die Brücke ist auch Nadelöhr, Begegnungsstätte, Veranstaltungsort – unter dem strengen Blick des Brückenheiligen Nepomuk.

Der Schlossberg samt Turm, das ehemalige Herrschaftsgebäude. Mit dem Blick nach unten kann man hier die Vergangenheit bewusst erleben und zugleich die Gegenwart geniessen, das Treiben der beiden Städte. Hier wird klar: Die Zukunft liegt mit einem grossen Blick in die Vergangenheit vor der Trennung von 1801. Die Vielfalt und Schönheit am Hochrhein gilt als Ganzes und lässt die Einzigartigkeit beidseits des Rheins noch weiter aufblühen.


Mit Blick auf die Uhr verabschiedet sich Pattric Grzybek und eilt auf die deutsche Seite zur Feuerwehrübung. Eben: «Zwei Länder – eine Stadt».